Erwachsenenfirmung
Warum gibt es die Erwachsenenfirmung? Viele Katholik*innen wurden und werden als Kinder oder Jugendliche gefirmt. Für sie gehört die Firmung zu ihrer religiösen Sozialisation, zum Hineinwachsen in die Glaubensgemeinschaft der katholischen Kirche.
Genau das meint Firmung – ein Wort, das aus der lateinischen Sprache kommt, „firmare“: Bekräftigen, dass ich zu dieser Glaubensgemeinschaft gehören möchte. Den Weg bestätigen, der mit der Taufe begonnen hat. Sich bewusst dazu entscheiden, das eigenen Leben aus einer christlichen Grundhaltung heraus zu gestalten. Und sich im Sakrament zusagen lassen, dass Gottes Geist diesen Weg begleitet und bestärkt.
Aus unterschiedlichsten Gründen haben Menschen manchmal ihre Firmung im Jugendalter verpasst. Oder sie haben sich damals nicht dazu entscheiden können, konnten nicht ehrlich JA sagen dazu. Jetzt sind sie dazu bereit, und nach einem Vorbereitungsweg feiern sie die Firmung als Erwachsene. Deshalb gibt es die Erwachsenenfirmung.
Andere haben ihren Weg in einer anderen christlichen Kirche begonnen und wollen nun der katholischen Glaubensgemeinschaft angehören. Da die katholische Kirche die Taufe vieler christlicher Konfessionen – etwa der reformierten Kirche – anerkennt, wird eine in einer anderen Kirche getaufte Person, die in die katholische Kirche eintritt, nicht noch einmal getauft. Aber sie wird gefirmt. Auch deshalb gibt es die Erwachsenenfirmung.
Wer als Erwachsener oder Erwachsene ganz neu in die katholische Kirche eintritt, empfängt meist jene drei „Eintritt“-Sakramente in einer Feier: Taufe, Kommunion und Firmung. Je nach persönlicher Situation entscheiden auch sie sich manchmal, die Firmung in einer eigenen Feier am Bischofssitz zu empfangen. Auch deshalb gibt es die Erwachsenenfirmung.
Viele, die als Erwachsene ihre Firmung feiern, berichten über eine besonders intensive Auseinandersetzung mit ihrem Weg als Christin, als Christ, und nicht wenige erleben diesen Schritt sehr bewusst. Deshalb ist die Feier der Erwachsenenfirmung immer ein besonders eindrückliches und emotionales Erlebnis.
Die Erwachsenenfirmung wird zweimal jährlich, jeweils im Frühling und im Herbst, durch den Diözesanbischof oder stellvertretend durch den Weihbischof gespendet.